Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Der Geist des Herren ruht auf dir,
der von dir geboren wird, wird heilig sein.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Der erste Brief an die Thessalonicher 2,1-8
Ihr wisst selbst, Brüder und Schwestern, dass wir nicht vergebens zu euch gekommen sind. Wir hatten vorher in Philippi viel zu leiden und wurden misshandelt, wie ihr wisst; dennoch haben wir im Vertrauen auf unseren Gott das Evangelium Gottes trotz harter Kämpfe freimütig bei euch verkündet. Denn wir predigen nicht, um euch irrezuführen und nicht in unlauterer oder betrügerischer Absicht, sondern wir tun es, weil Gott uns geprüft und uns das Evangelium anvertraut hat, nicht also um den Menschen, sondern um Gott zu gefallen, der unsere Herzen prüft. Nie haben wir mit unseren Worten zu schmeicheln versucht, das wisst ihr, und nie haben wir aus versteckter Habgier gehandelt, dafür ist Gott Zeuge. Wir haben auch keine Ehre bei den Menschen gesucht, weder bei euch noch bei anderen, obwohl wir als Apostel Christi unser Ansehen hätten geltend machen können. Im Gegenteil, wir sind euch freundlich begegnet: Wie eine Mutter für ihre Kinder sorgt, so waren wir euch zugetan und wollten euch nicht nur am Evangelium Gottes teilhaben lassen, sondern auch an unserem Leben; denn ihr wart uns sehr lieb geworden.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Hier sind, Herr, deine Diener,
uns geschehe nach deinem Wort.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Paulus erinnert an den glücklichen Ausgang des göttlichen Wirkens in Thessalonich, wohin er nach seinen traurigen Erfahrungen in Philippi gekommen war. In Philippi hatte man ihn und Silvanus ausgepeitscht, in den Kerker geworfen und schließlich gezwungen, die Stadt zu verlassen. Auch in Thessalonich hat Paulus Gottes Evangelium unter harten Kämpfen verkündet, und doch ist er weder entmutigt noch niedergeschlagen. Seine Kraft besteht in der Einheit mit Gott, die die nötige Freiheit und Zuversicht hervorbringt, um das Evangelium zu predigen. Mit aller Deutlichkeit erklärt der Apostel, dass seine Verkündigung aufrichtig, ehrlich und völlig uneigennützig ist, weil er diese Aufgabe von Gott selbst empfangen hat. Gott ist es, dem er Rechenschaft schuldet. Dem Apostel ist bewusst, dass er nicht den Menschen, sondern Gott allein gefallen muss, und deshalb bemüht er sich nicht um das Wohlwollen der Menschen. Er verkündet das Evangelium Gottes, "ob gelegen oder ungelegen" (2 Tim 4,2). Er weiß genau, dass er Ehrgeiz und Habgier weit von sich weisen muss, denn sie würden ihn vom Evangelium und von Gott selbst entfernen. Als Apostel hätte er auf seine Autorität pochen und womöglich Respekt und Ehren einfordern können, doch stattdessen hat er es vorgezogen, den Weg der Sanftmut und der selbstlosen Hingabe an die anderen einzuschlagen. Er hat sich wie eine Mutter verhalten, eine Mutter, die ihr Kind nicht nur stillt, sondern ihm allergrößte Liebe schenkt. Hieraus erwächst dem Apostel eine echte und eigentliche pastorale Leidenschaft, und er erklärt: "Wir ... wollten euch nicht nur am Evangelium Gottes teilhaben lassen, sondern auch an unserem Leben". Die Verkündigung des Evangeliums drängt immer zu einer überströmenden Liebe und damit zur Hingabe des Lebens, und so widmet sich der Apostel der Verkündigung des Wortes Gottes nicht nur mit Worten, sondern mit dem Beispiel seines Verhaltens in der Gemeinde. Wenn das Evangelium im Leben umgesetzt wird, dann ist seine Verkündigung kraftvoll und wirksam genug, um die Herzen zu verwandeln.
Gebetsintentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika