16. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an den Propheten Elija, der in den Himmel entrückt wurde und Elischa seinen Mantel überließ.
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16. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an den Propheten Elija, der in den Himmel entrückt wurde und Elischa seinen Mantel überließ.
Erste Lesung
Das Buch Genesis 18,1-10
Der HERR erschien Abraham bei den Eichen von Mamre, während er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß. Er erhob seine Augen und schaute auf, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Als er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, geh doch nicht an deinem Knecht vorüber! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen. Ich will einen Bissen Brot holen, dann könnt ihr euer Herz stärken, danach mögt ihr weiterziehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast! Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Knete es und backe Brotfladen! Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Knecht, der es schnell zubereitete. Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er selbst wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen. Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. Da sprach er: In einem Jahr komme ich wieder zu dir. Siehe, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Eingang des Zeltes hinter seinem Rücken zu.
Antwortpsalm
Ps 15 (14)
Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt
wer darf weilen auf deinem heiligen Berg?
Der makellos lebt und das Rechte tut,
der von Herzen die Wahrheit sagt,
der mit seiner Zunge nicht verleumdet hat,
der seinem Nächsten nichts Böses tat
und keine Schmach auf seinen Nachbarn gehäuft hat.
Der Verworfene ist in seinen Augen verachtet,
aber die den Herrn fürchten, hält er in Ehren.
Er wird nicht ändern,
was er zum eigenen Schaden geschworen hat.
Sein Geld hat er nicht auf Wucher verliehen
und gegen den Schuldlosen nahm er keine Bestechung an.
Wer das tut,
der wird niemals wanken.
Zweite Lesung
Der Brief an die Kolosser 1,24-28
Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Ich ergänze in meinem irdischen Leben, was an den Bedrängnissen Christi noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist. Ihr Diener bin ich geworden gemäß dem Heilsplan Gottes, um an euch das Wort Gottes zu erfüllen. Er ist jenes Geheimnis, das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war - jetzt aber seinen Heiligen offenbart wurde. Ihnen wollte Gott kundtun, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Völkern ist: Christus ist unter euch, die Hoffnung auf Herrlichkeit. Ihn verkünden wir; wir ermahnen jeden Menschen und belehren jeden Menschen in aller Weisheit, damit wir jeden Menschen vollkommen darstellen in Christus.
Lesung des Evangeliums
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Lukas 10,38-42
Als sie weiterzogen, kam er in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Homilie
Das Evangelium nimmt uns mit nach Betanien, wo Jesus bei Marta und Maria zu Gast ist. Aus dem Johannesevangelium wissen wir, dass Jesus gerne an diesem Ort war. Er hielt sich häufig dort auf - vor allem dann, wenn die Auseinandersetzungen mit den Pharisäern sich verschärften und die Feindseligkeit gegen ihn zunahm. Die Freundschaft und Gastlichkeit jener Familie halfen ihm und gaben ihm Rückhalt. Eigentlich müssten alle Häuser, alle Gemeinschaften der Jünger Jesu dasselbe tun. Das ist ein kostbarer Hinweis auch für die heutige Zeit, in der wir mitansehen müssen, wie Misstrauen und Zurückweisung, Konflikte und Kriege nah und fern zunehmen und so zahlreich werden, dass wir die meisten schon wieder vergessen haben. Das Haus in Betanien erinnert uns daran, wie dringend notwendig Aufnahme und Begegnung sind. Diese Dimension wurzelt auch in der Bibel. Man denke nur an das Geschehen von Mamre, eine Episode, die die heutige Liturgie der Begebenheit aus dem Evangelium zur Seite stellt. Als Abraham die drei Fremden sieht, läuft er ihnen entgegen, wirft sich vor ihnen zu Boden und lädt sie zum Essen ein. Was für ein Unterschied zu der Feindseligkeit, mit der heute die Fremden aufgehalten werden, die doch auch die Wüste oder das Meer durchqueren, um vor Krieg, Hunger oder Unrecht zu fliehen!
Das Evangelium drängt die Jünger, sich gründlich in den Stil und den Sinn der Aufnahme und Begegnung hineinzudenken. Der Evangelist Lukas - der einzige, der diese Episode überliefert - deutet an, dass Marta diejenige war, die den Herrn in ihrem Haus empfing: "Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf." Sie ist es auch, die eilig das Mahl vorbereitet. Ihre Schwester Maria war ebenfalls anwesend, sie "setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu." Marta ist ganz von den Essensvorbereitungen in Anspruch genommen. Jesus verurteilt Martas Geschäftigkeit nicht. Er will ihr nur begreiflich machen, dass das Hören auf das Wort Gottes Vorrang hat - zumal das, was Maria tat, damals unvorstellbar war, denn die Frauen waren von der Lektüre der Tora ausgeschlossen. Der Evangelist weiß genau, dass er mit dieser Szene eine innovative Lehre vorlegt: Maria, eine Frau, erhält denselben Jüngerstatus wie die Apostel. Sie zeigt, worin die Identität des Jesusjüngers besteht. Es ist eine Szene, die wir betrachten, bewahren und nicht vergessen sollten. Jünger ist, wer zuhört. Deshalb kann Paulus später schreiben, dass der Glaube aus dem Hören kommt. Auf das Wort Gottes zu hören ist das erste Werk des Jüngers. Seine Haltung besteht vorrangig darin, zu Füßen des Meisters zu sitzen, ihm zuzuhören, und sich kein einziges der Worte entgehen zu lassen, die aus seinem Mund kommen. Marta, die Gefahr läuft, diesen Vorrang zu überdecken, wird von Jesus daran erinnert, was das Wesentliche, das einzig wirklich Notwendige ist: das Zuhören.
Gebetsintentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika