Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdrückten.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Buch Exodus 1,8-14.22
In Ägypten kam ein neuer König an die Macht, der Josef nicht gekannt hatte. Er sagte zu seinem Volk: Seht nur, das Volk der Israeliten ist größer und stärker als wir. Gebt Acht! Wir müssen überlegen, was wir gegen es tun können, damit es sich nicht weiter vermehrt. Wenn ein Krieg ausbricht, könnte es sich unseren Feinden anschließen, gegen uns kämpfen und aus dem Lande hinaufziehen. Da setzte man Fronvögte über es ein, um es durch schwere Arbeit unter Druck zu setzen. Es musste für den Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratslager bauen. Je mehr man es aber unter Druck hielt, umso stärker vermehrte es sich und breitete sich aus. Da packte sie das Grauen vor den Israeliten. Die Ägypter gingen hart gegen die Israeliten vor und machten sie zu Sklaven. Sie machten ihnen das Leben schwer durch harte Arbeit mit Lehm und Ziegeln und durch alle möglichen Arbeiten auf den Feldern. So wurden die Israeliten zu harter Sklavenarbeit gezwungen. Daher gab der Pharao seinem ganzen Volk den Befehl: Alle Knaben, die den Hebräern geboren werden, werft in den Nil! Die Mädchen dürft ihr alle am Leben lassen.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer groß sein will,
mache sich zum Diener aller.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gleich zu Beginn des Buches Exodus geht es nicht mehr um die Patriarchen, sondern um die Geschichte des Volkes Israel. Nicht mehr Josef, der Sohn Jakobs, führt die Ägypter, sondern ein Pharao, dem das - auch zahlenmäßige - Wachstum der Kinder Israels Angst macht. In seinen Augen stellt eine so große und keineswegs integrierte ethnische Gruppe eine Gefahr für das friedliche Zusammenleben in seinem Reich dar. Deshalb beschließt er, sie seiner Herrschaft zu unterwerfen, und ergreift schwerwiegende Maßnahmen. Als Erstes müssen die Hebräer als Zwangsarbeiter - genauer gesagt als Sklaven - am Bau der beiden neuen Städte Pitom und Ramses mitwirken. Doch trotz der harten und grausamen Arbeit sieht der Pharao nicht den gewünschten Erfolg. Mit einer gewissen Ironie merkt der Text an: "Je mehr man es aber unter Druck hielt, umso stärker vermehrte es sich und breitete sich aus. Da packte sie das Grauen vor den Israeliten." Also greift der Pharao zu einer noch drastischeren Maßnahme: "Alle Knaben, die den Hebräern geboren werden, werft in den Nil. Die Mädchen dürft ihr alle am Leben lassen." Er hatte ganz offensichtlich beschlossen, das Volk Israel auszulöschen. Wir wissen, dass die "Furcht des HERRN", wie es in der Schrift häufig heißt (Spr 1,7), zwei Frauen zum Heilswerkzeug für das Volk Israel machte. Jetzt ist es der Herr, und nur er, der sein Volk lenkt. Jene Frauen, Ägypterinnen obendrein, retteten Mose, den Befreier, aus den Wassern des Nils. Auch wir sind schwach wie diese beiden Frauen, doch wenn wir uns von der Furcht des Herrn leiten lassen, können wir für die anderen zum Anbeginn des Lebens werden. Wenn wir den Armen und Schwachen dienen, weil wir den Herrn fürchten, wird er unser Leben segnen und fruchtbar machen.
Gebetsintentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika