Christi Himmelfahrt
Gedenktag des heiligen Papstes Paul VI. (+1978).
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Christi Himmelfahrt
Gedenktag des heiligen Papstes Paul VI. (+1978).
Erste Lesung
Die Apostelgeschichte 1,1-11
Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Vorher hat er den Aposteln, die er sich durch den Heiligen Geist erwählt hatte, Weisung gegeben. Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen. Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt! Denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden. Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.
Antwortpsalm
Ps 47 (46)
Gott steigt empor unter Jubel
der Herr beim Schall der Posaunen.
Ihr Völker alle, klatscht in die Hände;
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!
Denn Furcht gebietend ist der Herr, der Höchste,
ein großer König über die ganze Erde.
Gott stieg empor unter Jubel,
der Herr beim Schall der Hörner.
Singt unserm Gott, ja singt ihm!
Singt unserm König, singt ihm!
Denn König der ganzen Erde ist Gott.
Singt ihm ein Weisheitslied!
Gott wurde König über die Völker,
Gott hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt.
Zweite Lesung
Der Brief an die Hebräer 9,24-28; 10,19-23
Denn Christus ist nicht in ein von Menschenhand gemachtes Heiligtum hineingegangen, in ein Abbild des wirklichen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor Gottes Angesicht zu erscheinen für uns; auch nicht, um sich selbst viele Male zu opfern, wie der Hohepriester jedes Jahr mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht; sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung der Welt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen. Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt, so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten. So haben wir die Zuversicht, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu in das Heiligtum einzutreten. Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch. Und da wir einen Hohepriester haben, der über das Haus Gottes gestellt ist, lasst uns mit aufrichtigem Herzen und in voller Gewissheit des Glaubens hinzutreten, die Herzen durch Besprengung gereinigt vom schlechten Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser! Lasst uns an dem unwandelbaren Bekenntnis der Hoffnung festhalten, denn er, der die Verheißung gegeben hat, ist treu!
Lesung des Evangeliums
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Lukas 24,46-53
Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür. Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet! Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und es geschah, während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Homilie
Heute feiern wir die Auffahrt Jesu in den Himmel. In der Apostelgeschichte haben wir gehört, dass Jesus den Jüngern immer wieder erschienen ist und "vierzig Tage hindurch ... hat [er] vom Reich Gottes gesprochen". Dann "wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken". Auch für uns sind vierzig Tage nach Ostern vergangen und die heilige Liturgie führt uns hinein in das Erlebnis dieses Geheimnisses in Erwartung des Pfingstfestes. Auch wir stellen uns die bange Frage der Jünger: "Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?" Es ist eine wichtige und auch berechtigte Frage: "Ist das Reich endlich angekommen? Wurde das Böse endlich besiegt?" Für uns könnte es die Frage sein, wann die Zeit kommt, in der es keine Kriege, Konflikte, Gewalt, Hass und keinen Missbrauch mehr gibt. In den letzten Jahren wurden wir Zeugen des Ausbruchs einer Pandemie, dann der Vervielfachung kleiner und großer bewaffneter Konflikte, die nicht beendet werden, während die Armut weltweit zunimmt. Die Frage der Jünger ist also auch die unsere: "Wie lange noch, Herr?" Jesus scheint nicht antworten zu wollen: "Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat." Allerdings lässt er uns nicht im Ungewissen: "Aber ihr werdet die Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird." Erst nachdem er diese Zusicherung gegeben hat, wird Jesus "emporgehoben". In symbolischer Sprache bedeutet dies, dass sich Jesus auf den Thron des Himmels setzt. Seine "Auffahrt in den Himmel" ist die Erfüllung des Osterfestes. Aber sie bedeutet nicht, dass er sich entfernt. Im Gegenteil: Wie der Himmel die Erde umgibt, so wird der Auferstandene seine Jünger überallhin begleiten, damit sie allen Völkern der Erde das Evangelium der Liebe verkünden können. Im Hymnus der byzantinischen Liturgie heißt es über dieses Geheimnis: "Vom Himmel her hat er, der gerne gibt, Gaben an seine Apostel verteilt, sie wie ein Vater getröstet, sie bestärkt, sie wie Kinder geführt und ihnen gesagt: Ich bin bei euch und niemand ist gegen euch." Die Jünger werden auf Hindernisse und Widerstände stoßen, wie Jesus selbst. Aber er ist auferstanden und wird sie bei ihrer Sendung unterstützen. Schließlich verstehen die Jünger die Verheißung, denn nachdem sie vor ihm niedergefallen waren, "kehrten sie iin großer Freude nach Jerusalem zurück". Die Zeit der Kirche hat begonnen.
Der Auferstandene braucht uns, um seine Liebe sichtbar zu machen. Er braucht unsere Arme, damit die Schwachen unterstützt werden. Er braucht unsere Friedenspredigt, um der Gewöhnung an den Krieg entgegenzutreten. Er braucht unsere Sanftmut, um Konflikte abzubauen. Angesichts der Gewalt des Bösen, die sich in dieser Zeit so grausam zeigt, erkennen wir unsere Unzulänglichkeit und unsere Sünde. Im wunderschönen Bild der Himmelfahrt, das Lukas im Evangelium schildert, erhebt sich Jesus über die Jünger und breitet seine Hände aus, um sie zu segnen. Es ist die letzte Geste Jesu. Auch heute segnet der Herr die um den Altar versammelten christlichen Gemeinschaften, damit sie selbst zum Segen für die Welt werden.
Gebetsintentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika